NIMA2POI (Ver. 1.2)
30.06.2003
Dieses Programm dient dazu, die im Internet unter http://www.nima.mil/gns/html/index.html verfügbare, sehr umfangreiche Datensammlung an markanten Punkten in sogenannte Points of Interest (POI) zu konvertieren. Somit können Garmin GPS-Empfänger, die einen Speicher für POI besitzen (z.B. GPS 76), mit selbstangefertigten Karten versehen werden. NIMA2POI nimmt eine konfigurierbare Filterung der Daten vor und speichert die extrahierten Daten als *.dbx File ab, um eine weitere Verarbeitung mit MapDekode und Sendmap zu ermöglichen. Folgende Programme werden also benötigt:

Installation: (Beispiel MS-Win98)


Zunächst muss die Software MapDekode heruntergeladen und vollständig installiert werden. Danach wird ein separates Verzeichnis für die Daten angelegt und die Software Sendmap.exe wird ebenso wie nima2poi.exe und nima2poi.flt in diesem Verzeichnis abgelegt. Die Datei nima2poi.flt wird beim erstmaligen ausführen von nima2poi.exe automatisch erzeugt, falls die Datei nicht gefunden wird. Anschließend kann es mit jedem Texteditor angepasst werden.
Es wird eine Verknüpfung (rechte Maustatste) von nima2poi.exe erstellt und in den Ordner "C:\Windows\SendTo\" verschoben. Dort wird durch rechten Mausklick auf diese Verknüpfung unter "Eigenschaften - Programm" die Option "Beim Beenden schliessen" aktiviert und unter Ausführen "Normales Fenster" ausgewählt. Damit ist die Installation abgeschlossen.

Datenquelle:


Diese Arbeitsschritte müssen für jedes zu bearbeitende Land nur einmal vorgenommen werden.Von der Seite http://www.nima.mil/gns/html/index.html lädt man sich das zum betreffenden Land gehörende File und entzippt es. Das entstandene TXT.File enthält z.B. im Falle Deutschlands über 148.000 Punkte unterschiedlichster Kategorien. Die Daten für jeden Punkt sind per Tabulator getrennt. Zum Anlegen von POI sind lediglich 5 Spalten relevant. Dies sind DD_LAT; DD_LONG; DSG; PC und SORT_NAME. Da NIMA2POI dieses File als Eingabe benötigt und auf ein spezielles Datenformat festgelegt ist, müssen alle anderen Spalten aus diesem File entfernt werden. Dies kann z.B. mit MS-EXCEL vorgenommen werden, allerdings kann EXCEL nur max 65535 Zeilen verarbeiten, daher muss das File zunächst (z.B. mit MS-Word) in 4 etwa gleichgrosse Teile zerlegt werden (wieder als TXT abspeichern). Diese Teile werden dann nacheinander in EXCEL importiert, wobei zumindest für die Spalten DD_LAT und DD_LONG als Format "Text" ausgewählt werden müssen, da ansonsten der Dezimalpunkt entfernt wird und die Koordinatenangaben unbrauchbar werden. Sind nun alle Teile entsprechend verkürzt, werden sie mit MS-Word wieder zusammengefügt und ebenfalls als TXT abgespeichert. Die Endung dieses Files wird nun, um Verwechslungen auszuschliessen, in *.poi geändert. Das File für Deutschland kann hier heruntergeladen werden. (ca. 1,23MB)
Bei kleineren Ländern ist diese Prozedur wesentlich einfacher, wenn z.B. EXCEL das File "in einem Stück" laden kann.

Beschreibung der Arbeitsweise:

Schritt 1:
Filtern und umwandeln der Daten mit NIMA2POI

Um NIMA2POI zu starten, wird durch rechten Mausklick auf das gewünschte *.poi File die Option "Senden an" gestartet und NIMA2POI ausgewählt. Im Fenster wird  der Name des zu erstellenden *.dbx Files eingegeben. Für Mapdekode ist es wichtig, dass dieser Filename aus 8 Ziffern besteht. Die Endung soll nicht eingegeben werden, sie wird automatisch angefügt.
Sollte sich im selben Verzeichnis, in dem das *.poi File liegt, ein xxxxxxxx.ovl File (xxxxxxxx= 8 eingegebene Ziffern) befinden, wird die Ausdehnung der zu erstellenden Karten sowie der Klartext-Name der Karte aus diesem *.ovl entnommen. Diese Funktion erleichtert die Erstellung von deutschen (evtl. auch österreichischen) Karten unter Verwendung der TOP50 Software der Landesvermessungsämter. Hinweise zur Erstellung des *.ovl siehe unten.
Wurde kein brauchbares *.ovl gleichen Namens gefunden, so wird nun nacheinander nach der Ausdehnung der zu erstellenden Karte in nördliche, südliche, westliche und östliche Richtung gefragt. Die Werte müssen als dezimale Grad angegeben werden, es muss ein Dezimal-Punkt verwendet werden (kein Komma).
Sofern nicht im *.ovl enthalten (s.u.), muss zum Schluss der Name der Karte eingegeben (Gross- und Kleinschreibung möglich, keine Umlaute) werden.

Die Filterkriterien, die im File NIMA2POI.flt angegeben sind bestimmen, welche in der NIMA Datensammlung vorhandenen Punktkategorien zur Erstellung von POI und Cities verwendet werden, und in welche POI-Typen sie umgesetzt werden.
Dieses File (NIMA2POI.flt) muss sich im gleichen Verzeichnis wie die gleichnamige exe befinden. Da dieses File ein ASCII File ist, kann es mit einem Editor beliebig editiert werden. In der ersten Spalte sind die POI-Codes (gemäss MapDekode Spezifikation) angegeben. Die zweite Spalte enthält die zugeordneten DSG Codes des Datenquellfiles. Sie sind nur durch je ein Leerzeichen voneinander getrennt. Soll einer der angegebenen POI-Codes nicht extrahiert werden genügt es, ein Semikolon vor die Zeile zu stellen, um sie auszukommentieren.
Es dürfen maximal 40 aktive Zeilen vorhanden sein, jede Zeile darf maximal 14 verschiedene DSG-Codes besitzen.
Das POI-File enthält normalerweise bei jenen populated places (PPL), die grössere Städte repräsentieren, in der Spalte PC eine Zahl, die die Größe der Stadt angibt (leider ist dies z.B. im Fall Österreich und Italien nicht gegeben). NIMA2POI extrahiert nun PPL, die eine Größenangabe besitzen, immer - unabhängig, ob der DSG-Code PPL im File aktiviert ist. Das Aktivieren von PPL führt lediglich dazu, dass auch Orte ohne PC-Größenangabe als "Small City" extrahiert werden.
Deaktiviert man also z.B. alle DSG Codes und bearbeitet so das deutsche File und gibt als Audehnung N: 55.15 - S: 47.125 - W:5.7 - O 15.1 an, so erhält man eine Übersichtskarte mit ca. 2900 Städten / Orten. Da das dazugehörige img-File nur ca. 111 kB beansprucht, kann diese Karte z.B. als Hintergrund verwendet werden und zusätzlich eine regionale Karten mit mehr Details in das GPS 76 geladen werden. Aber zurück zur Bedienung:

Nach Eingabe dieser Daten arbeitet NIMA2POI das *.poi File zweimal durch und sucht dabei zunächst nach POI und dann nach Städten / Orten, die im Bereich liegen. Als Ergebnis liegt nun ein *.dbx File vor. Falls das File gm.poi als Datenquelle (Deutschland) verwendet wurde, wird ausserdem ein gleichnamiges *.OVL erzeugt, das den Kartenausschnitt der erzeugten Karte zur Darstellung in der TOP50 der LVMA skizziert.

Schritt 2:
Umwandeln der Daten in das Garmin MapSource Format mit der Software MapDekode
Als nächstes muss MapDekode gestartet werden, die Option "Create/Edit Find City" ausgewählt und das neu erstellte *.dbx File angewählt werden. Achtung: sollte sich bereits ein File mit dem Namen "findcity.txt" im Verzeichnis befinden, wird es um die neuen Einträge ergänzt. Wenn das nicht gewünscht ist, sollte die alte findcity.txt" vorher gelöscht werden.
Als nächstes wird die Option "Map Create" - "Detail-map from DB" ausgewählt. Betrachtet man die Genauigkeit der Koordinatenangaben bei NIMA, dann genügt die Einstellung Zf=14 bei weitem. Kleinere Zf sollten m.E. auch ausreichen und sind nötig, wenn größere Karte erstellt werden. Die Blockgröße hängt mit dem Speicher des GPS-Empfängers zusammen. für das GPS76 (1 MB) sollte hier 512 eingetragen sein. Weitere Angaben zu MapDekode finden sich in der Hilfe zu MapDekode.
Es wird dann das gerade erstellte *.dbx File ausgewählt. Nun arbeitet sich MapDekode durch das File. Bei sehr grossen *.dbx Files kann das einige Minuten dauern. Am Ende ist ein gleichnamiges *.img File entstanden.

Schritt 3:
Übertragen der Daten in den Empfänger

Nun wird ein MS-DOS Eingabefenster geöffnet.
Klicken Sie hierzu auf Start und Ausführen. Geben Sie dort den Befehl "command" ein.
Der Pfad wird auf das Verzeichnis gelenkt, in dem sich sowohl das *.img, als auch die Sendmap.exe befindet. Nun wird die Befehlszeile "sendmap com1 *.img" eingegeben. Falls das GPS an einen anderen COM Port als COM1 angeschlossen ist, so ist diese Angabe entsprechend zu ändern. Für *.img ist natürlich der ganze Name des Image Files anzugeben. Es können auch mehrere Karten gleichzeitig in den Empfänger geladen werden, sie sind in der gleichen Zeile nur durch ein Leerzeichen getrennt anzugeben. Interessant ist, dass die Suchfunktion des GPS 76 immer (unabhängig vom aktuellen Standort) in der Datensammlung der zuerst hineingeladenen Karte sucht. Um in anderen Karten zu suchen, muss dann über die "Menu"-Taste jedesmal die gewünschte Karte selektiert werden. Daher ist es sinnvoll, die Reihenfolge beim Hineinladen mit sendmap.exe an der Wichtigkeit der Karten zu orientieren.


Overlay File als Vereinfachung für die Erstellung deutscher POI-Karten:


Die Erstellung von POI-Karten für Deutschland kann mit der TOP50 Software der Landesvermessungsämter vereinfacht werden. Zu diesem Zweck wird die Ausdehnung durch die Grafiksymbole "Kreis", "Rechteck" oder "Dreieck" angegeben. Es können beliebig viele dieser Symbole verwendet werden. Die Ausdehnung nach Norden, Süden, Westen und Osten wird dann durch NIMA2POI so festgelegt, dass alle diese Punkte berücksichtigt werden. Es genügen also zwei Punkte, die dann die diagonal gegenüberliegenden Punkte eines Nord-Süd-parallelen Karten-"Rechtecks" darstellen.
Falls dieses Overlay File auch ein Grafiksymbol "Text" enthält, so wird dieser Text als Kartenname verwendet. Falls mehrere Textsymbole vorgefunden werden, wird der  zuletzt eingegebene verwendet.

Overlay zur Erstellung deutscher POI-Karten
Overlay zur Erstellung deutscher POI-Karten (Beispiel)

Das so erstellte Overlay File muss unter Verwendung der Option "ASCII" in dem Verzeichnis abgelegt werden, in dem sich das zu bearbeitende File gm.poi befindet. Der Name dieses Files muss xxxxxxxx.ovl sein, wobei xxxxxxxx die gleiche 8-stellige Ziffernfolge ist, die auch für das zu erstellende *.dbx gewünscht ist.

Overlay File als Visualisierung für deutsche POI-Karten:
Wurde eine POI-Karte unter Verwendung des Files "gm.poi" erstellt, so wird automatisch ein Overlay File erzeugt mit dem Namen xxxxxxxx.ovl, wobei xxxxxxxx die gleiche 8-stellige Ziffernfolge ist, wie im erstellten *.dbx-File. Dieses Overlay enthält den Namen und die Ausdehnung dieser POI-Karte zur Darstellung in der TOP50 Software. Die rote, schraffierte Fläche stellt dabei den Bereich dar, aus dem die POI extrahiert wurden. Der schwarze Rand geht um jeweils 5% über diese Fläche hinaus und stellt den Definitionsbereich der POI-Karte dar. Der erweiterte Definitionsbereich hat zur Folge, dass die Karte im GPS-Empfänger bereits dargestellt wird, wenn der Cursor sich in diesem Randbereich befindet.
Overlay zur Visualisierung deutscher POI-Karten
Overlay zur Visualisierung deutscher POI-Karten


Bei Fragen, Anregungen oder Feedback zur Software schreib eine E-Mail an: Stefan

Achtung: Die Benutzung der hier angegebenen Software, sowie das Laden von Daten irgendwelcher Art in einen GPS-Empfänger geschieht vollständig auf eigene Gefahr! Der Verfasser übernimmt keine Verantwortung für die Folgen der hier angegebenen Vorgehensweise!


Historie:
18.04.2003
und
27.04.03
Version 1.2
  • Optional: Overlay zur Definition der Ausdehnung und des Kartennamens
  • Die DSG-Codes: "RME" "TANK" "FUEL" führen zu einem Tankstellensymbol an der entsprechenden Position.
  • Fehlermeldung bei falscher Namenseingabe
  • 11.04.2003
    Version 1.1
  • Warnung im Falle von mehr als 4000 POI/4000 Cities entfernt.

  • Der Definitionsbereich der Karte wird in jede Richtung um 5% vergrößert, um die Karte im GPS-Empfänger bereits im Randbereich zu aktivieren

  • Overlay für TOP 50 im Falle von gm.poi wird erstellt

  • Filter-File wird optional erstellt, falls keines vorhanden ist

  • 03.04.2003
    Version 1.0