Bauanleitung für einen Spanferkelgrill
In Bearbeitung!
Die Aufgabe der Grills soll es sein vier rohe Schweine:

in vier knusprige zu verwandeln:

Vorgeschichte:
Schon vor vielen Jahren war es mein Traum einmal ein Spanferkel zu essen. Irgendwie
ist es aber nie dazu gekommen. Mit Freunden haben wir immer wieder versucht einen
Anlass zu finden der ein Spanferkel rechtfertigt, aber irgendwie haben wir es nie
geschafft. Sicher waren da einige Anlässe
(gell Attila? :-) ), aber die angelieferten Schweine hatten noch immer den touch
von Fast-Food und haben auch nicht ganz unserem Portemonnaie entsprochen. Jetzt
steht ein Anlass ins Haus, der nicht nur ein Spanferkel rechtfertigt, sondern
gleich vier. Damit das ganze auch nichts mit Fast-Food zu
tun hat werden wir die Schweine selbst langsam am offenen Feuer garen.
Nachdem der Entschluß feststand einen Grill für Spanferkel zu bauen habe
ich begonnen mich im Internet umzuschauen wie so etwas überhaupt funktioniert.
Die wohl beste Adresse für Ideen, Rezepte und Tipps ist zweifelsfrei die Seite
vom Grillsportverein.

Hier habe ich auch gleich gelernt, daß für eine größere Gesellschaft
ein Schwein gar nicht ausreicht. Man rechnet ca. 1kg Lebendgewicht je Besucher.
Wenn man also 100 bis 150 Besucher erwartet, entspricht das vier
Schweinen zu je 25 bis 35kg.
Der Antrieb:
Die zentrale Stelle an einem Grill ist (zumindest während der Bauphase) der
Antrieb. Hier bin ich bei ebay fündig geworden. Leider war hier nur
ein einziger passender Getriebemotor im Angebot. Ich bin also mit dem Verkäufer
in Kontakt getreten, der zufällig noch einige Getriebemotoren mehr in seinem Lager
hatte. Schnell hat sich herausgestellt, daß ich nicht der einzige Interssent
bin. Es war also eile geboten und ich musste Nägel mit Köpfen machen.
Wie kommt man am schnellsten zu einem Motor oder umgekehrt ein Motor zu mir? Klar!
Mit dem Flugzeug! Obwohl die Verhältnismäßigkeit der Mittel sicher
nicht gewahrt waren hat sich der Jörg F. aus M. mit einem kleinen Motorflugzeug
aufgemacht die Motoren zu holen.
Jetzt hatte ich schon mal zwei kleine Motoren und es gab kein zurück mehr:
Da die Motoren mit 20 U/min noch etwas zu schnell drehen, bedarf es einer weiteren
Unterstzung. Die ideale Drehzahl fü ein Schwein ist cirka 2 bis 5 U/min. Ich
baue also aus zwei Mercedes-Getrieben den Rückwärtsgang aus, und werfe
den Rest weg :-)
Wofür hebt man den Kram denn Jahrelang auf? Mittels diesem Kunstgriff bin
ich schon bei ca. 8 U/min. Die Drehzahl nochmals mindestens zu halbieren ist mit dem
Kettentrieb, der an die Schweinespieße führen wird kein Problem.
Ein Onkel der drehen kann und auch noch Rentner ist empfehle ich jedem, der
einen Grill bauen möchte. Man schweißt aus Eisenschrott etwas zusammen
was dem gewünschten Teil einigermaßen ähnlich ist und bekommt zwei
Tage später das Teil.
Das hier gezeigte Teil stellt die Verbindung zwischen dem Mercedes
Rückwätsgang und den Ersatzritzeln einer Torpedo-Dreigangschaltung dar.
Das Zahnrad am Schweinespieß ist entsprechend größer und war
daher auch nicht im Fahrradladen erhältlich. Die Fahrradhändler konnten
weder 62 Zähne liefern, noch einen solchen Preis machen. Kettenräder
in Industriequalität kosten etwa die Hälfte eines entsprchendes in billiger
Fahrradqualität!!
Leider muss ich das Ritzel noch in der breite etwas auf eine Fahrradkette anpassen.
Eine Fahrradkette hat üblicherweise die Teilung ½" x 1/8" !!
Für die Erfindung des Zolls sollte man die Engländer bestrafen ;-)
Für die Lagerung am Schwein müssen ausgediente Flansche von Hydraulikpumpen
herhalten. Die werden komplett zerlegt, neu gefettet und an die
62-Zähne-Räder angepasst.
Das alles zusammengeschraubt auf einem Untergestell montiert gibt nun schon ein
ansehnliches Bild. Man kann auch schon die Rollapparate sehen, auf denen der
Glutkasten verschoben werden kann. Der Verstellbereich wird ist mit ca. 30 cm
goßzügig bemessen, damit man nicht auf Schweine festgelegt ist.
Mittlerweile sind beide Gestelle fertig verschweißt. Es wurden Verstrebungen eingebaut,
die Halterung für den Schaltkasten vorgesehen, eine Auflage für die Saftwanne
eingeschweißt und alle Schweißnähte verputzt. Die Eva war so nett alles einmal
mit Rostschutz anzustreichen.
In einer Mußestunde habe ich es sogar geschafft die Schaltkästen zu verdrahten.
Ein Relais verhindert, daß nach einem Stromausfall der Grill selbstständig wieder
anläuft.
Nun geht es in die Endmontage. Die Eva muß wieder streichen, während ich
schon mal die fertigen Komponenten einbaue. Mit dünnem Baustahl sind schon mal
die Spieße angedeutet. Hier werden die Schweinchen Karusell fahren ... :-)
Die Heizung:
Die Schweine sollen "indirekt" beheizt werden. Das bedeutet, daß die
Glut nicht unter dem Schwein, sondern hinter dem Schwein glüht. Ein Drahtnetz
soll das Feuer in der Senkrechten halten. Engmaschige Drahtnetze aus dickem Draht
sind leider nirgends Lagerware, so daß wieder Handarbeit fällig ist. Ich schlachte
also mehrere grobmaschige Wellengitter um es zu einem einzigen feinmaschigen einzuflechten.
Der Martin und der Jörg mussten wieder herhalten. Insgesamt ist es wohl mit
zwei bis drei Blutblasen ausgegangen. Die Verhältnismäßkeit der
Mittel war aber sicher schon wieder nicht gewahrt :-))
Beim Eisenhändler habe ich 24 meter Winkeleisen gekauft, für den
Glutkasten zugeschnitten und zu Rahmen zusammengeschweißt.
Die werden nun verschweißt, so daß man sich die Funktion auch schon fast vorstellen
kann.
Das Glutgitter wird mit zwei Tafeln 3mm Blech und den anderen Rahmen zu einem Kasten
verschweißt.
Das ganze mache ich insgesamt zwei mal. Da ich beim anheften ganz alleine bin kneife
ich immer die Augen zusammen, wenn ich einen Schweißpunkt setze. Heute habe
ich einen Sonnenbrand im Gesicht, wie ich ihn den ganzen Sommer nicht gehabt habe. :-((
Außerdem wird mir klar, daß der Grill untragbar sein wird. Alleine den
Glutkasten kann ich gerade noch so heben.
Zwischen Weihnachten und Neujahr habe ich dann die nötige Zeit gefunden alles
zu montieren. Noch etwas Elektrik, etwas schweißen fertig .....